Vorangetrieben von ´´Schwulen´´ selbst wurde seit dem 19. Jahrhundert das Konzept schwuler Identität durchgesetzt. Noch heute gelten ´´Sichtbarkeit´´ und ´´Identität´´ weithin als Schlüsselbegriffe politischer Kämpfe Homosexueller um Anerkennung und Respekt. Jedoch wird aktuell immer deutlicher, dass auf diese Weise ein Ordnungsregime entsteht, das auf Geschlechternorm, Weißsein, Bürgerlichkeit und Paarbeziehung basiert. So werden beispielsweise Queers of Color und Queers mit abweichenden Lebensentwürfen marginalisiert. Die Autoren des vorliegenden Bandes hinterfragen die Gewissheit, dass eine einheitliche schwule Identität existiert, aus unterschiedlichen Perspektiven: bewegungsgeschichtlich, wissenschaftstheoretisch und mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Auseinandersetzungen um Homonationalismus und rassistische Gentrifizierung. Gay Visibility - Gay Identity. Critical Perspectives In the 19th century ´´gays´´ themselves pushed forward the concept of gay identity. Until today ´´visibility´´ and ´´identity´´ count as key terms in the homosexuals´ fights for recognition and respect. Recently it has become increasingly clear, however, that these concepts support a regime of order based on gender norms, whiteness, bourgeois ideals and the predominance of the couple, thus marginalizing, among others, queers of color and queers with alternative lifestyles. The authors of the book question the existence of a single gay identity from different perspectives: the history of the gay movement, the philosophy of science, and the analysis of current social controversies about homo-nationalism and racist gentrification.
Wo immer Männer unter sich sind, kommt irgendwann mannmännlicher Sex ins Spiel, sei es in Studentenverbindungen, beim Militär, im Gefängnis oder einfach unter guten Kumpels. Handelt es sich dabei um Ausrutscher, die nichts zu bedeuten haben, oder um eine unverzichtbare ´´Zutat´´ zur heterosexuellen Persönlichkeit? Jane Ward zeigt, dass die Begriffe hetero- und homosexuell nur wenig über Art und Ausmaß der tatsächlich praktizierten Sexualität aussagen, ja, dass diese streng binäre Unterscheidung der Realität nicht wirklich gerecht wird. Auch wenn amerikanische und europäische Männlichkeiten offenbar deutliche Unterschiede aufweisen: Ein erfrischender Beitrag zur Genderdebatte, der den Kern emanzipatorischer Politik berührt. ´´Wards Buch ist mutig und theoretisch fundiert - es bietet einen um fassenden, oft überraschenden und anregenden Überblick über homosexuelle Handlungen zwischen heterosexuellen Männern und ihre unterschiedlichen Bedeutungen. Kurz gesagt: Das ist cultural studies at its best.´´ (Times Higher Education)
Belletristik, Roman / Sprache: Deutsch / Ausgabe: Taschenbuch / Altersempfehlung: für Erwachsene / Verlag: konkursbuch / Seitenanzahl: 320 / Erscheinungsjahr: 2016 / Erscheinungstermin: 10.2016
Belletristik, Roman / Sprache: Deutsch / Ausgabe: Taschenbuch / Altersempfehlung: für Erwachsene / Verlag: konkursbuch / Seitenanzahl: 320 / Erscheinungsjahr: 2016 / Erscheinungstermin: 10.2016
Liebesnester, Lasterhöhlen, letzte Ruhe- und berühmte Wohnstätten, Drehorte und Schauplätze von Morden, Skandalen und anderen geschichtsträchtigen schwulen Ereignissen. 125 solcher ?Schwule Orte? in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat Axel Schock aufgespürt und recherchiert. 125 bemerkenswerte Geschichten zu schwuler Geschichte und schwulen Persönlichkeiten ? von Ludwig II. und Franz Schubert über Rex Gildo und Rio Reiser bis Thomas Mann und Hubert Fichte. Warum neben Schlössern und Burgen, Luxusvillen und Denkmälern auch eine Pommesbude, eine H&M-Filiale in Berlin und ein Kaufhof in Augsburg, ja sogar ein komplettes österreichisches Dorf zu diesen ausgewählten ?Schwulen Orten? gehören, das verrät dieser ganz andere Reiseführer.
Belletristik, Roman / Sprache: Deutsch / Ausgabe: Taschenbuch / Altersempfehlung: für Erwachsene / Verlag: konkursbuch / Autoren: Rinaldo Hopf, Axel Schock / Seitenanzahl: 320 / Erscheinungsjahr: 2015 / Erscheinungstermin: 10.2015
Alt und (doch nicht) allein? - Wie leben schwule Männer im Alter heute? Einer ist Jahrgang 1925, hatte schon in frühester Jugend homosexuelle Kontakte und blickt zufrieden auf ein erfülltes Leben zurück. Einsam ist er auch im Alter nicht. Ein Anderer dagegen war lange verheiratet, entdeckt seine Homosexualität erst mit sechzig und versteckt sie gegenüber seiner Familie und den Freunden. Wie soll er Kraft aus einer Gemeinschaft schöpfen, die ihn trägt? Ob Schwule Angst vorm Alter haben, ob sie im ´´dritten´´ Lebensalter einsam und versteckt leben, ob sie ein soziales Netz, Freunde und Kontakt zur ´´Szene´´ haben, hängt von vielen Bedingungen ab. Wovon und auf welche Weise sich ihre zu einem erheblichen Teil schwierige Situation verbessern ließe, hat der Berliner Soziologe Michael Bochow im Auftrag des Schwulen Forums Niedersachsen untersucht. 33 schwule Männer, die 55 Jahre alt und älter sind, hat er für seine Studie interviewt. Die Ergebnisse werden in Form einzelner, gut lesbarer und oft auch anrührender Lebensgeschichten präsentiert und einer Analyse unterzogen. Um den Blick nicht zu verengen, hat Bochow zum Vergleich auch einige deutlich jüngere Männer nach ihrer Lebenssituation befragt. Am Ende formuliert er die Anforderungen, die sich daraus ergeben: an die Schwulen selbst und ihre Community, an die Sozialpolitik und an die ganze Gesellschaft.